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Edelstahl V2A, V4A oder 18-10 – woher kommen die verschiedenen Bezeichnungen?

Ausschlaggebend für die Bezeichnung "Edelstahl" ist aber tatsächlich die „edlere" Art der Herstellung: Die Zusammensetzung erfolgt mit mehr Sorgfalt. Dadurch sind ein höherer Reinheitsgrad sowie eine optimierte Härtbarkeit und Desoxidation. Und: Je höher der Anteil von Chrom, Nickel und Molybdän ist, desto höher liegt der Preis.

Edelstahl-Bezeichnungen wie V4A sind ehemalige Herstellerbezeichnungen. V4A ist die Abkürzung für: „Versuchsschmelze 4 Austenit“ der Firma Krupp aus den 1910er Jahren. Inzwischen sind die Edelstähle, die diesem ersten Edelstahl ähneln, aber mit verschiedenen Legierungen optimiert wurden, genauer bezeichnet: Zu den V4A Werkstoffnummern gehören heute 1.4401, 1.4404 und 1.4571. V2A ist dementsprechend Die "Versuchsschmelz 2 Austenit" und meint die Werkstoffe 1.4301 und 1.4307, deren einziger Unterschied darin liegt, dass 1.4301 über etwas mehr Kohlenstoff verfügt.

Um die herausragende Eigenschaft „rostfrei“ des V4A Stahls noch besser fassbar zu machen, liefen der V4A, der V2A und alle weiteren Edelstähle bei Krupp dann unter dem Markennamen Nirosta. Die Firma WMF tauften ihren widerstandsfähigen Edelstahl Cromargan. Übrigens: Rostfrei sind Edelstähle tatsächlich nicht immer. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Werkstoffnummern werden in der Praxis parallel zu den älteren Stahl-Bezeichnungen genutzt. Für den V2A Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4301 wäre die Bezeichnung X5CrNi18-10, woraus sich die wichtigsten Legierungsbestandteile ablesen lassen: 18 Prozent Chrom und 10 Prozent Nickel. Haben Sie schon einmal einen Kochtopf von unten gesehen? Häufig ist hier 18/10 eingestanzt: 18 Prozent Chrom und 10 Prozent Nickel – ideal für rostfreie Kochtöpfe.