Ist Edelstahl magnetisch?

Somit ist nicht gesagt, dass man einfach per Magnet rausfinden kann, ob es sich um einen Edelstahl handelt oder nicht.
Entscheidend ist die Stahlgruppe bzw. das Gefüge des Stahls - denn je nach Gefüge kann auch Edelstahl magnetische oder nicht magnetische Eigenschaften haben.

Austenitische Werkstoffe wie 1.4301 (der gebräuchlichste austenitische Stahl), 1.4404 oder 1.4571 sind für gewöhnlich unmagnetisch. Im Gegensatz dazu ist ferritischer Edelstahl, wie z.B. 1.4112, magnetisch.

In einigen Anwendungsgebieten ist es unerlässlich, dass ein Edelstahl nicht nur korrosionsbeständig ist, sondern zudem auch magnetisch, wie beispielsweise bei der Herstellung von induktionsgeeignetem Kochgeschirr. Wiederum gibt es andere Bereiche, bei denen der Magnetismus negative Auswirkungen haben kann, wie z.B. in der Elektroindustrie, Medizintechnik oder Luftfahrt.

Zurück zum Gefüge: Nichtrostender Edelstahl lässt sich in drei sogenannte Gefüge einteilen: Austenitischer, ferritischer und martensitischer Stahl.  

Je nachdem welche Zusammensetzung das jeweilige Gefüges hat, variieren die magnetischen Eigenschaften und der Anteil an Eisen kommt ins Spiel. Zusätzlich kann auch die Verarbeitung (z.B. Verformung oder Umformung) von nichtrostenden Edelstählen dazu führen, dass sich das Gefüge ändert und magnetisiert wird. Unter hohem Druck können sich magnetische Eigenschaften ändern. In diesem Fall kann martensitischer Stahl entstehen. Magnetische Bereiche treten in der Regel jedoch nur an Stellen mit sehr starker Umformung auf.

Die Magnetisierbarkeit der Werkstoffe hat für gewöhnlich keinen Einfluss auf die Qualität des Edelstahls.

Eine Übersicht, welche unserer Edelstähle magnetisch oder magnetisierbar sind, finden Sie in der Tabelle.